Alan Jones

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Alan Jones
Alan Jones 2007
Nation: Australien Australien
Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Spanien 1975
Letzter Start: Großer Preis von Australien 1986
Konstrukteure
1975 Hesketh • 1975 Hill • 1976 Surtees • 1977 Shadow • 1978–1981 Williams • 1983 Arrows • 1985–1986 Lola 
Statistik
WM-Bilanz: Weltmeister (1980)
Starts Siege Poles SR
116 12 6 13
WM-Punkte: 206
Podestplätze: 24
Führungsrunden: 589 über 2.847 km
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Alan Stanley Jones, MBE (* 2. November 1946 in Melbourne) ist ein ehemaliger australischer Automobilrennfahrer. Er startete zwischen 1975 und 1986 zu insgesamt 116 Grand-Prix-Rennen in der Formel 1 und gewann 1980 als zweiter Australier nach Jack Brabham die Weltmeisterschaft. Jones war überdies der erste F1-Pilot, der mit dem Williams-Team Weltmeister wurde.

Karriere

Jones’ Williams FW06 von 1978 beim Silverstone Classic Meeting
Williams FW07B, mit dem Jones 1980 die WM gewann

In den ersten Jahren seiner Formel-1-Karriere fuhr Jones für Teams aus der zweiten Reihe (Hesketh, Hill, Surtees, Shadow, Williams). Erste Aufmerksamkeit erreichte er, als er auf Shadow den Großen Preis von Österreich 1977 gewinnen konnte. Völlig überrascht, wusste vor Ort niemand die australische Nationalhymne zu spielen. Ein Trompeter stimmte daraufhin Happy Birthday an. Im Jahre 1978 wechselte er zu Williams. Als Frank Williams einen Sponsorvertrag mit saudi-arabischen Geldgebern abschloss, begann die fulminante Aufwärtsentwicklung von Williams. Schon 1979 dominierte Williams die zweite Saisonhälfte mit fünf Saisonsiegen, von denen Jones für vier verantwortlich zeichnete.

1980 wurde er Formel-1-Weltmeister und damit seit Jack Brabham (1966) der erste Australier, der diesen Titel errang. In die Formel-1-Saison 1981 ging das Williams-Team erneut als dominierende Kraft. Interne Querelen (Carlos Reutemann missachtete in Brasilien die Stallregie, die Jones siegen lassen sollte) sorgten für Probleme, so dass schließlich Nelson Piquet dem Williams-Duo den WM-Titel entriss. Jones trat am Ende der Saison zurück, versuchte aber einige Jahre später ein Comeback auf Lola und Arrows, das aber nur mäßig erfolgreich war.

Der Sohn aus wohlhabendem Elternhaus ist bis heute dem Automobilsport treu geblieben, unter anderem gründete er in seiner Heimat Australien ein Tourenwagen-Team.

Kontroverse beim Großen Preis von Südafrika 1985

Beim Rennen in Südafrika 1985 fehlte Jones beim Rennen offiziell krankheitsbedingt, jedoch versprach Bernie Ecclestone höchstpersönlich Jones das Preisgeld des Gewinners, wenn er nicht zum Rennen antritt. Der Hintergrund war die politische Situation in Südafrika zu der Zeit und der Hauptsponsor Jones’, Beatrice.

Der amerikanische Menschenrechtsaktivist Jesse Jackson drohte bei einem Rennstart des Team Haas, dass er tausende afro-amerikanische Arbeiter vor dem Hauptgebäude des Sponsors zusammenzieht, um zu streiken. Beatrice hätte sich den Streik nicht erlauben können, doch Jones wollte fahren. Ecclestone versuchte am Freitag des Rennwochenendes zu vermitteln und bot Jones das Preisgeld des Gewinners, wenn er am Samstag (das letzte Formel-1-Rennen, das noch samstags stattfand) vor dem Rennen nach Australien zurück reist. Der Grund, warum er erst am Samstag heimfliegen sollte, lag darin, dass Ecclestone dem Aktivisten nicht den Triumph des Sieges über ein Unternehmen lassen, aber sogleich auch den drohenden Streik abwenden wollte.

Das Team selbst wurde nicht über die bestehende Abreise verständigt, sodass es das Auto für den Renntag fertigmachte. Am Samstag nach seiner Heimreise wurde verlautbart, dass Jones durch einen Virus nicht fähig sei, ein Rennen zu fahren. Da Jones der einzige Fahrer des Haas war, konnte das Team nicht starten.[1]

Erfolgsstatistik

Grand-Prix-Siege

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1984 Deutschland Porsche Kremer Racing Porsche 956B AustralienAustralien Vern Schuppan FrankreichFrankreich Jean-Pierre Jarier Rang 6
1987 JapanJapan Toyota Team Tom’s Toyota 87C-L SchwedenSchweden Eje Elgh Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Geoff Lees Ausfall kein Benzin

Weblinks

Commons: Alan Jones – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Statistische Daten zu Jones’ Formel-1-Karriere

Einzelnachweise

  1. iforsports.com: Former F1 champion: I was paid by Ecclestone to fake illness and miss Grand Prix (abgerufen am 7. August 2017)

1950: Giuseppe Farina | 1951: Juan Manuel Fangio | 1952, 1953: Alberto Ascari | 1954–1957: Juan Manuel Fangio | 1958: Mike Hawthorn | 1959, 1960: Jack Brabham | 1961: Phil Hill | 1962: Graham Hill | 1963: Jim Clark | 1964: John Surtees | 1965: Jim Clark | 1966: Jack Brabham | 1967: Denis Hulme | 1968: Graham Hill | 1969: Jackie Stewart | 1970: Jochen Rindt | 1971: Jackie Stewart | 1972: Emerson Fittipaldi | 1973: Jackie Stewart | 1974: Emerson Fittipaldi | 1975: Niki Lauda | 1976: James Hunt | 1977: Niki Lauda | 1978: Mario Andretti | 1979: Jody Scheckter | 1980: Alan Jones | 1981: Nelson Piquet | 1982: Keke Rosberg | 1983: Nelson Piquet | 1984: Niki Lauda | 1985, 1986: Alain Prost | 1987: Nelson Piquet | 1988: Ayrton Senna | 1989: Alain Prost | 1990, 1991: Ayrton Senna | 1992: Nigel Mansell | 1993: Alain Prost | 1994, 1995: Michael Schumacher | 1996: Damon Hill | 1997: Jacques Villeneuve | 1998, 1999: Mika Häkkinen | 2000–2004: Michael Schumacher | 2005, 2006: Fernando Alonso | 2007: Kimi Räikkönen | 2008: Lewis Hamilton | 2009: Jenson Button | 2010–2013: Sebastian Vettel | 2014, 2015: Lewis Hamilton | 2016: Nico Rosberg | 2017–2020: Lewis Hamilton | 2021–2023: Max Verstappen

Normdaten (Person): GND: 1208169629 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n82016275 | VIAF: 114764618 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Jones, Alan
ALTERNATIVNAMEN Jones, Alan Stanley (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG australischer Formel-1-Rennfahrer
GEBURTSDATUM 2. November 1946
GEBURTSORT Melbourne