Intersputnik
Intersputnik ist eine internationale Satellitenorganisation und wurde am 15. November 1971 in Moskau durch einen Staatsvertrag[1] von den neun damals sozialistischen Staaten gegründet,[2] die nach dem Beitritt Kubas auch Vollmitglieder des RGW waren. Aufgabe war und ist die Entwicklung und gemeinsame Nutzung von Nachrichtensatelliten. Das Pendant auf westlicher Seite war Intelsat.
Intersputnik ist heutzutage eine kommerziell ausgerichtete Organisation. Sie betreibt 12 Satelliten im Erdorbit und 41 Transponder. Im Juni 1997 gründete Intersputnik gemeinsam mit Lockheed Martin das Joint Venture Lockheed Martin Intersputnik (LMI) mit Sitz in London, das die gleichnamigen Satelliten baut und betreibt.
Mitgliedsstaaten
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f0/Intersputnik_member_states_2013.png/350px-Intersputnik_member_states_2013.png)
Die folgenden 25 Staaten sind Mitglied von Intersputnik:[3]
- Afghanistan
Afghanistan
- Aserbaidschan
Aserbaidschan
- Belarus
Belarus
- Bulgarien
Bulgarien
- Georgien
Georgien
- Indien
Indien
- Jemen
Jemen
- Kasachstan
Kasachstan
- Kirgisistan
Kirgisistan
- Kuba
Kuba
- Laos
Laos
- Mongolei
Mongolei
- Nicaragua
Nicaragua
- Korea Nord
Nordkorea
- Polen
Polen
- Rumänien
Rumänien
- Russland
Russland
- Somalia
Somalia
- Syrien
Syrien
- Tadschikistan
Tadschikistan
- Tschechien
Tschechien
- Turkmenistan
Turkmenistan
- Ukraine
Ukraine
- Ungarn
Ungarn
- Vietnam
Vietnam
Ehemalige Mitgliedsstaaten
Die Bundesrepublik Deutschland war als Rechtsnachfolger der Die DDR als einziges „westliches“ Land Mitglied von Intersputnik. Die DDR war als Gründungsmitglied ab Inkraftsetzung des Vertrages im Juli 1972[4] am Intersputnik-Programm beteiligt. Eine Erdfunkstelle wurde als Erdfunkstelle Neu Golm ab 1975 in Neu Golm bei Bad Saarow in Brandenburg betrieben. Sie diente der Übermittlung von Telefongesprächen, Telegraphie, Rundfunk und Fernsehen über das Satellitennetzwerk. Nach der Kündigung des Gründungsvertrages durch die Bundesrepublik Deutschland im April 2023 schied diese aus der Organisation aus.[5]
Weblinks
- Intersputnik (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Agreement on the Legal Capacity, Privileges and Immunities of the Intersputnik International Organization of Space Communications. (PDF; 21 kB) azercosmos.az, 20. Dezember 1976, archiviert vom Original am 15. Oktober 2012; abgerufen am 2. Oktober 2013 (englisch).
- ↑ G. G. Kudrjawtsew, Generaldirektor der Intersputnik International Organization of Space Communications: Intersputnik's Role in Supporting Global Telecommunications in the Third Millennium. UNO, archiviert vom Original am 24. März 2017; abgerufen am 2. Oktober 2013 (englisch).
- ↑ Member Countries. Intersputnik, abgerufen am 18. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Law of the Republic of Azerbaijan on the approval of the Agreement on the establishment of the Intersputnik International System and Organization of Space Communications. (PDF; 177 kB) Azərkosmos, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 15. Mai 2016 (englisch).
- ↑ Bundesgesetzblatt Teil II - Bekanntmachung über den Geltungsbereich des Abkommens über die Schaffung des internationalen Systems und der Organisation für kosmische Fernmeldeverbindungen "INTERSPUTNIK" - Bundesgesetzblatt. Abgerufen am 19. Juni 2023.