Nedim Gürsel

Nedim Gürsel (2018)

Nedim Gürsel (* 1951 in Gaziantep) ist ein türkischer Schriftsteller. Er besitzt die französische Staatsbürgerschaft.[1]

Gürsel machte seine ersten Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften im Jahre 1969. Nachdem er 1970 das Elitegymnasium Galatasaray in Istanbul absolviert hatte, machte er seinen Universitätsabschluss in Paris an der Sorbonne, wo er moderne französische Literatur studierte und mit einer Arbeit über Louis Aragon und Nazim Hikmet promovierte. Er unterrichtet heute dort türkische Literatur. Gürsel ist der Vorsitzende für türkische Literaturforschung des CNRS. Seine Bücher wurden bisher in 12 Sprachen übersetzt, darunter auch Deutsch.[2] Von Gürsel sind bisher in den Zeitungen Milliyet, Cumhuriyet und Le Monde Artikel erschienen.

Laut dem internationalen Literaturfestival Berlin zählt Gürsel zusammen mit Orhan Pamuk und Yaşar Kemal zu den renommiertesten türkischen Autoren.

Die türkische Justiz führte gegen Gürsel ein Strafverfahren wegen „Verunglimpfung der religiösen Werte des Volkes“ durch. Gürsel habe durch Textstellen in seinem Buch „Allahs Töchter“ den Islam beleidigt.[3] Gürsel äußerte sich folgendermaßen zu den Vorwürfen: "Ich bin überzeugt, dass ich die Religion nicht beleidigt habe. (....) Ich habe das Recht, die Religion zu kritisieren". Am 25. Juni 2009 sprach ihn das verhandelnde Gericht frei.[4]

Im Frühjahr 2019 war Gürsel Inhaber der Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur für Weltliteratur an der Universität Bern.[5]

Romane in zeitlicher Reihenfolge

  • Der Eroberer. btb Verlag, 2000, ISBN 3-442-72567-4.
  • Turbane in Venedig. Roman, übersetzt von Monika Carbe. Ammann Verlag, Zürich 2002, ISBN 3-250-60034-2.
  • Resimli Dünya. Edition Orient Vertrieb, 2002, ISBN 975-8440-23-3.
  • Uzun Sürmüs Bir Yaz. Edition Orient Vertrieb, 2003, ISBN 975-293-122-7.
  • Izler ve Gölgeler. Edition Orient Vertrieb, 2005, ISBN 975-293-304-1.
  • Sieben Derwische. übersetzt von Monika Carbe, mit einem Vorwort von Gerhard Schweizer. Insel Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-458-17401-1.
  • Allahs Töchter. übersetzt von B. Yurtdas. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-42291-5.

Quellen

  1. Originals vom 18. Januar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.euronews.net
  2. Biografische Angaben zum Autor auf biyografi.net
  3. Türkischer Schriftsteller muss vor Gericht. In: nzz.ch. 16. April 2009, abgerufen am 14. Oktober 2018. 
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.noows.de
  5. Nedim Gürsel. 20. Februar 2020, abgerufen am 3. August 2020. 
  • Literatur von und über Nedim Gürsel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Lettre Ulysses Award for the Art of Reportage
Commons: Nedim Gürsel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Nedim Gürsel auf culturebase.net
Normdaten (Person): GND: 118181343 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n84131238 | VIAF: 44299841 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Gürsel, Nedim
KURZBESCHREIBUNG türkischer Autor
GEBURTSDATUM 1951
GEBURTSORT Gaziantep