Sanel Kuljić

Sanel Kuljić
Sanel Kuljic (2008)
Personalia
Geburtstag 10. Oktober 1977
Geburtsort Salzburg, Österreich
Größe 179 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
1985–1993 SV Grödig
1991–1995 SV Austria Salzburg (Teil-Koop.)
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1995–1997 SV Austria Salzburg 1 0(0)
1997–2000 PSV Schwarz-Weiß Salzburg
2000–2001 BSV Bad Bleiberg 32 (11)
2001–2002 SV Pasching 46 (14)
2002–2003 LASK Linz 14 (10)
2003–2006 SV Ried 94 (63)
2006–2007 FC Sion 22 (12)
2007–2008 FK Austria Wien 34 (11)
2008–2010 SC Magna Wiener Neustadt 37 (18)
2010–2011 Neuchâtel Xamax 29 0(7)
2011 AE Larisa 5 0(0)
2012–2013 Kapfenberger SV 20 0(3)
2017–2018 ASV Baden 5 0(1)
2018 Sportunion Schönbrunn 12 0(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
2005–2007 Österreich 20 0(3)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Sanel Kuljić (* 10. Oktober 1977 in Salzburg) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler.

Karriere

Seine Karriere begann Sanel Kuljić beim unterklassigen SV Grödig (1985 bis 1993), von wo er 1991 als Kooperationsspieler zur Jugend des SV Austria Salzburg wechselte. Dort schaffte er den Sprung in die Profimannschaft und feierte als Kaderspieler mit den Violetten in der Saison 1996/97 den Gewinn des österreichischen Meistertitels. Kuljić vermochte sich in der Mannschaft unter Trainer Heribert Weber jedoch nicht durchzusetzen und wurde an den Regionalligisten PSV Schwarz-Weiß Salzburg abgegeben. Obwohl eine mögliche große Karriere beendet schien, schaffte Kuljić über den Umweg der Regionalliga und der zweiten Liga, wo er bei Vereinen wie SV Pasching, BSV Bad Bleiberg und LASK Linz spielte, den Aufstieg zum Erstliga- und sogar österreichischen Nationalspieler.

Ab August 2003 spielte Sanel Kuljić bei der Sportvereinigung Ried und schaffte in der Saison 2004/05 mit dem Titelgewinn in der Ersten Liga den Aufstieg in die Bundesliga und wurde mit 34 Toren und somit neuem Liga-Rekord überragender Torschützenkönig. Dies waren die zweitmeisten Treffer, die von einem Spieler einer Profiliga weltweit in dieser Saison erzielt wurden.

Mit der Sportvereinigung Ried erreichte er in der Saison 2005/06 den vierten Rang in der Meisterschaft, wobei er gemeinsam mit Roland Linz (FK Austria Wien) mit je 15 Toren in 36 Meisterschaftspartien österreichischer Torschützenkönig wurde. Somit ist Sanel Kuljić der erste Spieler seit Walter Schachner (Saisonen 1977/78 beziehungsweise 1978/79), der in zwei aufeinander folgenden Jahren Torschützenkönig in der zweithöchsten und höchsten Spielklasse Österreichs werden konnte. So kam er bereits am 17. August 2005 beim 2:2-Remis gegen Schottland unter Teamchef Hans Krankl zu seinem Länderspieldebüt.

In der Saison 2006/07 spielte Sanel Kujic für den Schweizer Super-Ligisten FC Sion. In der Super League gelangen ihm bis März 2007 zwölf Tore. Die Hälfte davon schoss er bereits in den ersten drei Meisterschaftsrunden, in denen er jeweils einen „Doppelpack“ erzielte. In seiner Zeit als „Schweizer Legionär“ hatte er auch einen starken Auftritt im Nationalteam gegen die Schweiz, wo er beim 2:1-Sieg auch ein Tor köpfelte. Am 8. März 2007 kündigte der Salzburger seinen Vertrag aufgrund ausstehender Gehälter einseitig auf und befand sich seither auf Vereinssuche. Obwohl er nun mehrere Monate ohne Klub blieb, wurde er weiterhin von Josef Hickersberger in der Nationalmannschaft eingesetzt.

Im Juni 2007 konnte der Stürmer einen Vertrag bei der Wiener Austria unterzeichnen. Dort gelangen ihm als vereinsbester Torschütze elf Treffer in der Liga sowie fünf Tore im UEFA-Cup. Nach Abschluss der Saison entschied sich Kuljić im Sommer 2008 für einen Wechsel in die Erste Liga zum SC Magna Wiener Neustadt, was sein vorzeitiges Ausscheiden aus der österreichischen Nationalmannschaft nach 20 Länderspielen bedeutete. Den SC Magna Wiener Neustadt führte Sanel Kuljić als Mannschaftskapitän zum Meistertitel, dem vierten seiner Karriere, womit er in der Saison 2009/10 wieder in der Bundesliga spielte.

Seinem Engagement bei Magna lag ein Vertrag zugrunde, der sich bei 22 Pflichtspieleinsätzen pro Saison automatisch um ein weiteres Jahr verlängern sollte. Diese Klausel wurde ihm offenbar zum Verhängnis, denn obwohl ihm in 14 Einsätzen immerhin 8 Treffer gelangen, wurde ihm vom Verein mitgeteilt, dass er nicht mehr eingesetzt werde. Eine deutliche Gehaltsreduktion lehnte er im Dezember 2009 ab, schließlich wurde im Jänner 2010 der Vertrag einvernehmlich gelöst.

Mit der Vertragsauflösung gab Kuljić einen Wechsel zu Neuchâtel Xamax in die Schweizer Axpo Super League bekannt. Er unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2011.[1] Nach einem Jahr in Neuchâtel wechselte Kuljic zum griechischen Erstligisten AE Larisa.[2]

2012 wechselte er zum Zweitligisten Kapfenberger SV.[3]

Am 7. Juli 2017 schloss er sich dem niederösterreichischen Achtligisten ASV Baden an.[4] Nach fünf Einsätzen und einem Tor wechselte er im Jänner 2018 zum Wiener Siebtligist SU BWH Lok Janecka Hörndlwald (nunmehr Sportunion Schönbrunn)[5].

Titel und Erfolge

Sanel Kuljić mit dem Meisterteller 2008/09 als Kapitän des SC Magna Wiener Neustadt
  • 1× Österreichischer Torschützenkönig: 2005/06
  • 1× Österreichischer Meister:
  • 3× Meister Erste Liga:
  • 1× Bester Torschütze der Ersten Liga: 2004/05
  • 20 Spiele und 3 Tore für die österreichische Nationalmannschaft

Privates

Sanel Kuljić, dessen Eltern aus Bosnien-Herzegowina stammen, verbrachte seine Kindheit in Salzburg und Grödig. Er besuchte die Handelsschule, ist geschieden und Vater von drei Kindern – zwei davon aus erster Ehe.

Straftaten und Haftstrafen

Im November 2013 wurde Sanel Kuljić im Rahmen eines großen Fußballwettskandals festgenommen. Zusammen mit Dominique Taboga, Thomas Zündel und sieben weiteren Beschuldigten hatte er 18 Spiele manipuliert. Das Landesgericht für Strafsachen Graz sah Kuljić als Haupttäter an und verurteilte ihn im Oktober 2014 wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung zu fünf Jahren Haft.[6] Im März 2017 wurde er wegen guter Führung vorzeitig entlassen.[7]

Im September 2019 wurde Kuljić erneut festgenommen, diesmal wegen Handels mit Kokain. Am 5. Dezember 2019 wurde er wegen Suchtgifthandels zu einem Jahr unbedingter Freiheitsstrafe verurteilt.[8]

Commons: Sanel Kuljić – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Sanel Kuljić in der Datenbank von weltfussball.de
  • Spielerprofil bei fussballoesterreich.at
  • Sanel Kuljić im Archiv des FK Austria Wien

Einzelnachweise

  1. Ex-ÖFB-Stürmer Kuljic wechselte zu Neuchatel Xamax, abgerufen am 13. November 2013
  2. Kuljic geht zu griechischen Schlusslicht Larissa (Memento vom 13. November 2013 im Internet Archive), Kleine Zeitung vom 30. Januar 2011
  3. LAOLA1.at - ksv vorschau winter 2012. Abgerufen am 22. April 2019. 
  4. 08 58 Uhr, 07 Juli 2017: Comeback in Baden: Wettsünder Kuljic ist wieder spielberechtigt. 7. Juli 2017, abgerufen am 22. April 2019. 
  5. www heuta at Heute: Kuljic wechselt nach nur fünf Spielen nach Wien. Abgerufen am 22. April 2019. 
  6. 5 Jahre Haft für Kuljic, abgerufen am 3. Oktober 2014
  7. Sanel Kuljic ist wieder ein freier Mann und packt aus. Abgerufen am 22. April 2019. 
  8. wien ORF at/Agenturen red: Ex-Kicker Kuljic zu einem Jahr Haft verurteilt. 5. Dezember 2019, abgerufen am 5. Dezember 2019. 
Torschützenkönige der österreichischen Fußballmeisterschaft

1912 Schwarz | 1913 Kuthan | 1914 Neumann | 1915 Deutsch | 1916 Kuthan | 1917 Bauer / Neubauer | 1918 Bauer | 1919 Uridil | 1920 Uridil / Winkler | 1921 Uridil | 1922 Kuthan | 1923 Swatosch | 1924 Wieser | 1925 Wieser | 1926 Wieser | 1927 Schall | 1928 Schall | 1929 Schall | 1930 Weselik | 1931 Schall | 1932 Schall | 1933 Binder | 1934 Bican | 1935 Kaburek | 1936 Hahnemann | 1937 Binder | 1938 Binder | 1939 Binder | 1940 Binder | 1941 Binder | 1942 Jelinek / Reitermaier | 1943 Kerbach | 1944 Decker | 1945 Fischer | 1946 Stojaspal | 1947 Stojaspal | 1948 Stojaspal | 1949 Habitzl | 1950 Decker | 1951 Dienst | 1952 Stojaspal | 1953 Dienst / Stojaspal | 1954 Dienst | 1955 Brousek | 1956 Buzek | 1957 Dienst | 1958 Horak | 1959 Hof | 1960 Cejka | 1961 Nemec | 1962 Nemec | 1963 Hof | 1964 Nemec | 1965 Gayer | 1966 Buzek | 1967 Starek | 1968 Bjerregaard | 1969 Köglberger | 1970 Kaltenbrunner | 1971 Kreuz | 1972 Riedl | 1973 Breuer | 1974 Krankl | 1975 Köglberger | 1976 Pirkner | 1977 Krankl | 1978 Krankl | 1979 Schachner | 1980 Schachner | 1981 Jurtin | 1982 Bakota | 1983 Krankl | 1984 Nyilasi | 1985 Polster | 1986 Polster | 1987 Polster | 1988 Stojadinović | 1989 Pacult | 1990 Rodax | 1991 Daněk | 1992 Westerthaler | 1993 Daněk | 1994 Jurčević / Pfeifenberger | 1995 Sané | 1996 Vastić | 1997 Wagner | 1998 Frigård | 1999 Glieder | 2000 Vastić | 2001 Gilewicz | 2002 Brunmayr | 2003 Lawarée | 2004 Kollmann | 2005 Mayrleb | 2006 Kuljić / Linz | 2007 Zickler | 2008 Zickler | 2009 Janko | 2010 Hofmann | 2011 Linz | 2012 Jantscher / Maierhofer | 2013 Hosiner | 2014 Soriano | 2015 Soriano | 2016 Soriano | 2017 Kayode | 2018 Dabbur | 2019 Dabbur | 2020 Weissman | 2021 Daka | 2022 Adeyemi | 2023 Burgstaller | 2024 Konaté

Torschützenkönige der österreichischen 2. Liga

1987 Kurbaša / Heissenberger | 1988 Sormaz | 1989 Tomić | 1990 Dampfhofer | 1991 Schachner | 1992 Waliczek | 1993 Dorner | 1994 Stumpf | 1995 Oerlemans | 1996 Toskić | 1997 Détári | 1998 Stojanović / Hubich | 1999 Stary | 2000 Hobel | 2001 Kollmann | 2002 Vujic / Stumpf | 2003 Hobel | 2004 Koejoe | 2005 Kuljić | 2006 Vastić | 2007 Vastić | 2008 Gartler | 2009 Viana | 2010 Bürger | 2011 Sulimani | 2012 Poljanec | 2013 Aigner | 2014 Aigner | 2015 Pink | 2016 Pichlmann | 2017 Eler | 2018 Salihi / Chabbi | 2019 Ronivaldo | 2020 Ronivaldo | 2021 Schubert | 2022 Tabaković | 2023 Ronivaldo | 2024 Alar / Tadić

Personendaten
NAME Kuljić, Sanel
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Fußballspieler
GEBURTSDATUM 10. Oktober 1977
GEBURTSORT Salzburg