Wolf von Beneckendorff

Wolf von Beneckendorff (porträtiert von Emil Stumpp, 1929)
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Wolf von Beneckendorff (* 1. März 1891 in Stralsund; † 26. Januar 1960[1] in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

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Hans Franz Wolf Beneckendorff wurde geboren als Sohn des Kaufmanns Johann Karl Ulrich Beneckendorff und seiner Ehefrau Julie Klara geb. Stubbe.[2] Eine Tageszeitung bezeichnete ihn im Jahr 1960 in einer Meldung über seinen Tod als „Hindenburg-Neffen“.[3] Thomas Blubacher formulierte 2005: „eigentlich Wolfram von Beneckendorff und von Hindenburg. Neffe des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg“.[4] Belege für diese Zuschreibungen fehlen.

Beneckendorff wurde Schauspieler und debütierte 1909. Er absolvierte ein Studium an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin und war in den Zwanziger Jahren ein bekannter Darsteller auf Berliner Bühnen, spielte aber auch in Hamburg, Köln, München und Düsseldorf. Dort stellte er, wie auch in einigen Filmen, prädestiniert durch Herkunft, Erziehung und Aussehen, vorwiegend den Typus des Aristokraten dar. Während der Endphase des Zweiten Weltkrieges gastierte er längere Zeit in der Schweiz.

Bei seiner Rückkehr nach Berlin ging er an das Theater am Schiffbauerdamm, wo er von Bertolt Brecht ins Berliner Ensemble übernommen wurde. Der Bühnenschauspieler Beneckendorff wurde durch filmische Inszenierungen, wie zum Beispiel des Stückes Mutter Courage und ihre Kinder, auch dem Kinopublikum bekannt. Daneben wirkte Beneckendorff in Hörspielproduktionen mit und trat seit 1953 meist im Fach des komischen Alten oder des Adligen in Nebenrollen in zahlreichen DEFA-Filmen und in Produktionen des DDR-Fernsehens auf.

In der Absicht, ihn auszurauben, schlugen vier 19- bis 22-jährige Männer Beneckendorff am 27. Januar 1960 in seiner Wohnung in Berlin-Adlershof nieder. Dabei erstickte er an seiner zerbrochenen Zahnprothese.[5] Die Täter wurden am 28. April 1960 zu je 13 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Begraben wurde Beneckendorff auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin. Der Lyriker Jens Gerlach widmete ihm in „Dorotheenstädtische Monologe“ ein Gedicht.[6]

Filmografie (Auswahl)

Theater

Hörspiele

  • 1950: Garson Kanin: Das vergilbte Manifest (Born Yesterday, bearbeitet von Maximilian Scheer) (Rolle: Senator) – Regie: Gottfried Herrmann (Berliner Rundfunk)
  • 1950: Anna Seghers: Der Prozess der Jeanne d’Arc zu Rouen 1431 – Regie: Herwart Grosse (Berliner Rundfunk)
  • 1951: Karl Georg Egel: Einer von unseren Tagen – Regie: Gottfried Herrmann (Berliner Rundfunk)
  • 1951: Karl Georg Egel: Das Lied von Helgoland – Regie: Gottfried Herrmann (Berliner Rundfunk)
  • 1951: Friedrich Karl Kaul: Funkhaus Masurenalle – Regie: Gottfried Herrmann (Berliner Rundfunk)
  • 1952: Hans A. Joachim: Die Stimme Victor Hugos – Regie: Herwart Grosse (Literarische Hörfolge – Berliner Rundfunk)
  • 1953: Nikolai Gogol: Die toten Seelen (Kostanshoglo) – Regie: Richard Hilgert (Hörspiel – Berliner Rundfunk)
  • 1953: Friedrich Karl Kaul: Aktenvermerk F – Regie: Peter Brang (Hörspiel – Berliner Rundfunk)
  • 1954: Alf Scorell/Kurt Zimmermann: Der Wundermann (Fürst Siegbert zu Ysenheim) – Regie: Hans Busse (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1954: Martin Hayneccius: Hans Pfriem – Kühnheit zahlt sich aus (Zöllner) – Regie: Käthe Rülicke-Weiler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1954: Johannes R. Becher: Die Winterschlacht – Regie: Hedda Zinner (Rundfunk der DDR)
  • 1955: Lieselotte Gilles/Gerhard Düngel: Der Doktor der Armen – Regie: Willi Porath (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1956: Herbert Burgmüller/Manfred Schäffer: Sein Lied war deutsch (Hofmarschall) – Regie: Hans Busse (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1957: Walter Karl Schweickert/Gerhard Rentzsch: Der Weihnachtsmann lebt hinterm Mond (Leiter der Zentrale „Spielwaren“) – Regie: Herwart Grosse (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1958: Peter Erka: Autos machen Leute (Direktor) – Regie: Werner Wieland (Rundfunk der DDR)
  • 1958: Henrik Ibsen: Stützen der Gesellschaft (Hilmar Tönnesen) – Regie: Herwart Grosse (Hörspiel – Rundfunk der DDR)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Standesamt Berlin-Treptow von Berlin: Namensverzeichnis Sterberegister 1957–1960, Landesarchiv Berlin P Rep. 635 Nr. 126, „Benekendorff, Wolf, Todestag 26. Januar 1960, Nr. 62 des Sterbebuches.“
  2. Standesamt Stralsund 1891 Nr. 127, zitiert nach Verfilmung der Kirchenbuchkartei 1600–1900 des Stadtarchivs der Hansestadt Stralsund durch FamilySearch Geburten Beltz, Catharina ff. Aufnahme 295 von 1670
  3. Raubüberfall gesühnt. In: Hamburger Abendblatt. 29. April 1960, abgerufen am 7. Juni 2023. 
  4. Thomas Blubacher: Wolf von Beneckendorff. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 154 f.
  5. Raubüberfall gesühnt. In: Hamburger Abendblatt. 29. April 1960, abgerufen am 7. Juni 2023 (Die Darstellung folgt der damaligen Berichterstattung im Hamburger Abendblatt). 
  6. Jens Gerlach: Dorotheenstädtische Monologe. Aufbau Verlag, Berlin, 1972, S. 11/12
Normdaten (Person): GND: 116119853 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 40121876 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Beneckendorff, Wolf von
ALTERNATIVNAMEN Beneckendorff, Hans Franz Wolf (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler
GEBURTSDATUM 1. März 1891
GEBURTSORT Stralsund, Deutsches Kaiserreich
STERBEDATUM 27. Januar 1960
STERBEORT Berlin